Victor Hugo – Der Rhein, Brief XXII
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Organisation Emil Hädler
Bericht Emil Hädler und Katja Rosenberg
Titelbild Karsten Sporleder
Einführung am Bahnhof
Mit der Nahemündung überschreitet Victor Hugo auf seiner Rheinreise den Grenzfluss zwischen der preußischen Rheinprovinz und Rheinhessen. Der Wechsel von Band I zu Band II in seinem Werk LE RHIN findet hier statt. Wir treffen uns zur Besprechung des Tages am Bahnhof im ehemalig preußischen Bingerbrück, heute Hbf. Bingen, auf dem Gelände des früheren Rangierbahnhofs. Seit 2008 ist er als Gartenschaugelände umgestaltet. Das Wetter ist durchwachsen, der Himmel grau. Nur gelegentlich dringt die Sonne durch. Es fehlen die Kontraste zum Zeichnen.
Reiterstellwerk und Mäuseturm
Unsere ersten Zeichenmotive sind zwei unterschiedliche Torsituationen zum romantischen Mittelrhein. Das 20. Jahrhundert hat mit dem stählernen Reiterstellwerk an der alten Rangierrampe ein technisches Industriedenkmal als Tor der Moderne hinterlassen. Hier zeichnet ein Teil der Gruppe, während sich andere dem klassischen Mäuseturm-Motiv zuwenden.
Treffen an der Nahe-Mündung
Zwischen Mäuseturm und Burg Ehrenfels öffnet sich am Binger Loch die mittelalterliche Maut-Schranke in das Engtal des Rheins. Von dort überqueren wir an der Eisenbahnbrücke die ehem. Grenze nach Hessen und treffen uns an der Mündungsspitze der Nahe zum ersten Gruppenbild.
Hier haben wir Zeit für den Austausch über unsere Zeichnungen – und es wird fleißig gestempelt.
Eiliger Aufbruch
Dem grau verhangenen Himmel messen wir nicht viel Bedeutung bei… bis unser Austausch jäh unterbrochen wird.
Tête à tête mit Victor Hugo
Die berühmte Tuschzeichnung von Victor Hugo inszeniert schaurig-düster das Binger Loch mit Mäuseturm und Burg Ehrenfels. Die Stimmung ist vergleichbar, als uns ein Gewitterregen einhüllt – ausgerechnet am Denkmal des Dichters. Das Blätterdach eines mächtigen Baums schützt nur wenig, als der Regen stärker wird. Wir flüchten zur Mittagspause in die Gastronomie am Binger Kulturufer und genießen den Blick nach Rüdesheim. Das Niederwalddenkmal schält sich aus dem Dunst, als die Sonne wieder durchbricht.
Zollamt, Stellwerk und Tretkran
Den Nachmittag gestalten die TeilnehmerInnen selber entlang des Rheinufers bis zum Reiterstellwerk am Binger Stadtbahnhof – wiederum ein technisches Denkmal der Moderne. Hier stieg man früher von Zug aufs Dampfschiff um. Wie in Andernach treffen wir dort auf einen historischen Tretkran neben dem alten hessischen Zollamt, heute ein Restaurant, in dem wir ideale Zeichenplätze mit Schirm und Aussicht finden.
Museum am Strom
Zum Abschluss des Tages treffen wir uns beim Museum am Strom, im Sommer 2022 Standort unserer finalen Ausstellung der Victor Hugo Sketch Voyage 2.0. Beim erneuten Gruppenbild mit dem Kultursommer Roll-Up-Banner erwischt uns wieder der Regen. Wir dürfen die abschließende Fotodokumentation der Tagesergebnisse im Raum der Museumspädagogik abwickeln.
Sonniger Ausklang
Beim Come-Together im Biergarten bricht endgültig die abendliche Sonne durch.