Unsere letzte Station: Heidelberg

Victor Hugo – Der Rhein, Brief XXVIII
Organisation Rainer Lenzen, USK Heidelberg und Emil Hädler
Bericht Emil Hädler
Titelbild Wolfgang Hünefeld

Grup­pen­bild vor dem Hei­del­ber­ger Schloss (Foto Wolf­gang Hünefeld)

Hei­del­berg bil­det für Victor Hugo den Höhe­punkt sei­ner Rhein­rei­se von 1840 und für unse­re Urban Sketch Voya­ge 2.0 den geo­gra­phi­schen Abschluss nach drei Jah­ren. Von hier reist der Dich­ter zurück nach Paris. In sei­nem umfang­rei­chen Brief XXVIII foku­siert er alle bis­he­ri­gen Rei­se­ein­rü­cke auf die­se Stadt am Neckar mit sei­ner gewal­ti­gen Schloss­rui­ne – für ihn der Inbe­griff aller Ver­gäng­lich­keit poli­ti­scher Macht. Wie in Spey­er liest er auch hier sei­nen fran­zö­si­schen Lands­leu­ten die Levi­ten, die die­se Zer­stö­rung ver­ur­sacht hatten. 

Zeich­nung Emil Hädler

Unse­re bis dahin größ­te Sket­cher-Grup­pe auf die­ser Rei­se trifft sich im Mai 2022 beim Café Gun­del am Fuß des Schlos­ses und ver­teilt sich von der berühm­ten Neckar­brü­cke aus quer durch die Alt­stadt bis hin­auf zur Rui­ne. Von Rai­ner Len­zen und den #usk­hei­del­berg wur­de das Tref­fen per­fekt vorbereitet.

Leporello-Zeichnen auf der Neckarbrücke

Wes­sen Zeich­nung ist das? (bit­te melden)
Zeich­nung Rai­ner Lenzen 
Zeich­nung Emil Hädler

Die Alt­stadt von Hei­del­berg bie­tet ein Spra­chen­ge­wirr aus aller Her­ren Län­der. Als Welt­kul­tur­er­be und Inbe­griff der Roman­tik darf die Stadt auf kei­ner Euro­pa­rei­se feh­len. Vie­le Neu­gie­ri­ge schau­en uns beim Zeich­nen über die Schulter. 

Der Fuß­weg hin­auf zum Schloss führt vor­bei an mäch­ti­gen, zer­spreng­ten Bas­ti­ons­tür­men, die sich als hal­be Scha­len mit abge­stürz­ten Bau­tei­len prä­sen­tie­ren. Die Trüm­mer wur­den damals zum Wie­der­auf­bau der zer­stör­ten Wohn­häu­ser ver­wen­det. Victor Hugo idea­li­siert die­sen Zustand im Text: „Was mich betrifft, so offen­bar­te sich mir die­se Rui­ne in ihrer voll­ende­ten gött­li­chen Ord­nung. Es schien mir, als ob die­ses Schloss, von den Feen der Renais­sance erbaut, nun in sei­nem natür­li­chen Zustand ange­kom­men sei; Ran­ken­pflan­zen bewoh­nen es und die wil­de Min­ze duf­tet. All die anmu­ti­gen Skulp­tu­ren wur­den nur geschaf­fen, um von Blu­men geküsst und von Ster­nen bewacht zu wer­den. Die Natur in ihrer hei­li­gen Gerech­tig­keit fei­ert die­ses Werk, des­sen Bau­meis­ter die Men­schen ver­ges­sen haben.“

Ganz so roman­tisch kommt das Schloss nach über 150 Jah­ren der Restau­rie­rung in sei­ner tou­ris­ti­schen Ver­mark­tung heu­te nicht mehr daher, aber die Zei­chen­mo­ti­ve sind großartig.

Das Hei­del­ber­ger Fass (Zeich­nung Emil Hädler)

Eini­ge Sket­chers sind in die Gewöl­be abge­stie­gen. Dem Hei­del­ber­ger Fass und sei­nem Kel­ler­meis­ter Per­keo wid­met Victor Hugo einen aus­führ­li­chen Text über die Tra­gik des Nar­ren am Hof der Mächtigen. 

Per­keo (Zeich­nung Emil Hädler)

Die­ser Per­keo ist heu­te ein Mer­chan­di­sing-Arti­kel und Name so man­cher Alt­stadt-Knei­pe. Sogar eine Per­keo-Gesell­schaft gibt es in Heidelberg.

Auf der Schlossterrasse

Von der Schloss­ter­ras­se aus bie­ten sich uns gran­dio­se Moti­ve auf die Stadt­sil­hou­et­te von Heidelberg.

Zeich­nung Kers­tin Boxhorn
Kraut­turm (Zeich­nung Rai­ner Lenzen)
Schloss­gar­ten (Zeich­nung Kers­tin Boxhorn)
Pan­ora­ma Schloss­gar­ten­blick (Zeich­nung Anne Nilges)

Finale

Sketch­book Throwdown

In einer impro­vi­sier­ten Pop-Up Aus­stel­lung betrach­ten wir unse­re Ergebnisse.

Für die Aus­stel­lung in Bin­gen kam die­ser letz­te Sketch­walk auf unse­rer Rhein­rei­se gera­de noch recht­zei­tig, um in der Lepo­rel­lo-Wand gezeigt zu werden.

Impressionen

Zeich­nung Gisa Gericke
Korn­markt und Musen­gaul (Zeich­nun­gen Kat­ja Rosenberg)
Zeich­nung Gisa Gericke
Auch das ist Hei­del­berg (Zeich­nung Anne Nilges)
Zeich­nung Kat­ja Rosenberg
Kat­ja Rosen­berg und Gabrie­la Hünefeld 
Gesam­mel­te Leporellos

Fotos von: E. Häd­ler, W. Hüne­feld, R. Lenzen